Nr. 17 - Das Wertequadrat
Shownotes
In dieser Episode setze ich mich mit meinem Gast Susanne Heinz tiefgehend mit den Herausforderungen des Alltags auseinander. Wir diskutieren, wie wir diese durch bewusstes Handeln und emotionale Intelligenz in unsere Stärken umwandeln können. Im Gespräch tauchen wir in die Welt der emotionalen Balance ein und erkunden, wie das Werte- und Entwicklungsquadrat uns dabei unterstützen kann, unsere Reaktionen auf Stress zu verbessern, die Qualität unserer Beziehungen zu erhöhen und in Teams vorwärts zu kommen.
In dieser Episode lernst du:
Wie du den Übergang von der Arbeitswelt in das Familienleben harmonisch gestaltest und dabei Stress minimierst. Die Bedeutung des Werte- und Entwicklungsquadrats für persönliches Wachstum und wie du es in deinem Leben anwenden kannst. Praktische Strategien zur Entwicklung von Gelassenheit und Präsenz in herausfordernden Situationen. Wie du individuelle Ressourcen erkennst und aktivierst, um deine Ziele zu erreichen.
Das Wertequadrat in Bildern erklärt: https://youtu.be/g-vwEuYKiUA
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Transkript anzeigen
Das Wertequadrat
Hallo zu einer neuen Folge Kehrwasser. Heute begrüße ich einen Gast bei mir und sie ist seit über 25 Jahren in der Erwachsenenbildung und Personalentwicklung tätig, Gründerin und Geschäftsführerin der Ataro GmbH, einem Weiterbildungsinstitut für alle Themen, die am Arbeitsplatz relevant sind, also fachlich und persönliche Kompetenzen. Sie selbst ist Trainerin aus Leidenschaft, Coach und Agiler Lerncoach und bildet inzwischen auch andere aus, selbst als Coach oder Trainerin tätig zu sein.
Herzlich willkommen Susanne Heinz, ich freue mich sehr, dass du heute bei mir bist. Hallo Timo, ich freue mich auch sehr, vielen Dank für deine Einladung. Ja, und ihr müsst wissen, Susanne und ich, wir kennen uns jetzt seit, ich glaube 2022 ist es, also noch gar nicht allzu lang, aber wir hatten eine sehr intensive, sehr schöne Zeit im Rahmen einer Ausbildung miteinander.
Und ich habe Susanne als eine äußerst herzliche Person kennengelernt, die aber auch ganz schön etwas auf dem Kasten hat. Magst du noch mal etwas über dich erzählen, Susanne, dass unsere Zuhörer, Zuhörerinnen auch noch mal einen Eindruck von dir gewinnen? Ich habe jetzt ein bisschen was gesagt, was du machst, aber sicherlich kannst du das noch mal besser beschreiben, wer du bist. Das mache ich doch gerne, also vielen Dank für die lieben Worte, schöner kann man es ja kaum sagen.
Also genau, mein Name ist Susanne Heinz und ich bin ein Münchner Kind, lebe auch in München mit meiner Familie, mit meinem Mann Ralf und den beiden kleinen Mädchen, den kleinen Mädels und ja, mein Steckenpferd, meine Leidenschaft ist seit vielen Jahren, im Grunde schon seit meiner Schulzeit, das Thema Lernen, Weiterentwicklung, Erwachsenenbildung kam dann später natürlich dazu, aber immer dieses Thema Entwicklung, Weiterentwicklung steckt bei mir immer mit drin und so habe ich die Leidenschaft dann auch irgendwann zu meinem Beruf gemacht, wirklich schon sehr früh auch zum Glück und ja, ich bilde Menschen aus, selbst Coach zu werden oder selbst als Trainer tätig zu sein. Ich arbeite in Unternehmen, ich arbeite mit Privatpersonen, ich coache auch und am allerliebsten sind mir so kleine Entwicklungsprogramme, Entwicklungsreisen, nenne ich es jetzt mal, auch für Menschen, die sagen, ich merke, ich müsste mich so ein bisschen weiterentwickeln, vielleicht auch gerade wegen der ganzen Technisierung, die wir haben, Digitalisierung, Transformation, da gibt es unheimlich viel zu tun und ich glaube, in der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je auch dran zu bleiben an den Dingen, auch wenn es manchmal nicht so leicht fällt und man sich vielleicht echt ein bisschen selbst treten muss, dass man dann doch mal sagt, jetzt schaue ich mir das mal an mit der KI und da bin ich zum Beispiel auch gerade dran, denn ich glaube, wir können uns das, oder es ist gar nicht mehr so gut, sich das zu leisten, da nicht dran zu bleiben und deswegen möchte ich die Leute ermutigen, weiterzumachen und das ist so meine Leidenschaft, genau. Wie kann ich mir denn da so eine Entwicklungsreise vorstellen? Das interessiert mich gerade, was machst du denn da? Ja genau, also du hast ja gesagt, ich bin agiler Lerncoach und ich bilde agile Lerncoaches auch aus und natürlich begleite ich zum Beispiel auch in Unternehmen Mitarbeiter oder auch Privatpersonen.
Das Lernen heutzutage ist immer individueller geworden und es wird auch immer individueller. Vor zehn Jahren noch, 15 Jahren, 20 Jahren sowieso, konnten wir ganz klar sagen, wir haben jetzt hier acht Personen oder zehn, die brauchen genau alle das Gleiche, weil die sind alle auf dem gleichen Stand und das haben wir heute nicht mehr und dazu kommt, dass in jedem Anforderungsbereich, wirklich bei jedem, in jedem Leben, die Anforderungen ganz, ganz individuell sind und es gibt auch diese Ausbilder nicht mehr unbedingt und diese Lehrer gar nicht mehr unbedingt, die jedem genau sagen können, ja jetzt lernst du das und jetzt lernst du das und als nächstes ist das dran und das machst du so, weil diese Lehrer da selbst ganz oft noch nicht waren, wo jemand anders hin möchte. Also es wird alles schneller, es wird dynamischer, es wird individueller und von daher ist es wichtig, finde ich, auch als Erwachsener noch mal zu schauen, kann ich denn Lernen lernen? Für mich, also nicht im Sinne des schulischen Lernens, sondern so, das halt einfach in so ein erwachsenes Leben integrieren und darum geht es bei diesen Lernreisen, die meistens zwölf Wochen dauern, da krempeln wir wirklich so den ganzen Glauben über das eigene Lernen noch mal um.
Wir stellen es auf den Kopf, wir schauen, was gibt es vielleicht für Glaubenssätze, die einen heute nicht gut oder leicht lernen lassen im Berufsleben und was sollte ich vielleicht auch tun und was ist ein Thema, das für mich wichtig wird, wo möchte ich mich hin entwickeln? Prioritäten setzen, es gibt so viele Dinge, die Leute können sich kaum entscheiden, da unterstütze ich dann als Coach und dann geht es natürlich schon auch in die Organisation des Lernens, in die Selbstorganisation, Selbstführung, Zeitmanagement, Wissen teilen mit anderen Wissen, teilen in Netzwerken, lernen in Netzwerken, also so ein ganz individuelles Lernen machen wir und jeder an seinem eigenen Thema und am Ende dieser zwölf Wochen haben wir Leute dabei, die sich freuen, weil sie haben was Neues gelernt, was ihnen jetzt weiterhilft und sie sind vor allem auch innerlich gestärkt, weil sie erkannt haben, oh wow, ich kann ja doch Technik, obwohl ich nie Mathe konnte, jetzt um mal so ein Klischee, so ein typisches zu nehmen, aber das gibt es häufig und das ist in vielen Berufen heutzutage total notwendig, das zu machen, also ich bringe kurz ein Beispiel, ich habe für den Bayerischen Rundfunk gearbeitet, auch in dem Thema und es gibt Kamerafrauen zum Beispiel, die halt wirklich noch mit Kamera und Kabelrolle durch die Studios gegangen sind und heute wird das ja so gar nicht mehr gemacht, aber diese Menschen, die kannst du jetzt nicht auf die Straße setzen und das tut zum Glück auch keiner, aber es braucht halt eine Weiterentwicklung und da kann ich mit so einem Angebot ganz gut helfen. Du schaust eben dann mehr auf die persönlichen Ressourcen, auf die persönliche Weiterentwicklung, viel mehr als jetzt auf die, wenn du jetzt sagst, ich konnte nie Mathe und jetzt kann ich auf einmal, doch kenne ich mich mit Mathe aus oder mit der Technik, also mehr eben auf das Persönliche, als auf das Fachliche nachher, also dass ich von meinen eigenen Ressourcen, von meinen eigenen Einstellungen dorthin komme mit meinetwegen jetzt der Geschwindigkeit in der Digitalisierung zurechtzufinden und mich da anzupassen sozusagen. Genau, oder vielleicht nicht sogar nur anzupassen, sondern auch das Beste für mich dann daraus zu machen und das zu meinem Vorteil auch zu nutzen und darum geht es, weil ich kann die Technik, die die Menschen dort haben, damit kenne ich mich nicht aus, aber ich kann ihnen irgendwie sie für sich selbst, also die Menschen wissen ja, was sie brauchen.
Das wissen sie ja häufig tausendfach besser als eine Personalentwicklung oder der Chef, oder sie wissen das, aber sie wissen nicht, wie sie es angehen sollen und da unterstütze ich dabei. Ja, nicht wie sie es angehen können, die Erfahrung, die ich halt auch gemacht habe, ist, dass viele auch gar nicht so richtig wissen, was überhaupt in ihnen steckt, also welches Potenzial da ist, weil es vielleicht durch auch so ein bisschen Ängste oder Sorgen zurückgehalten wird oder durch Gewohnheiten, weil ich es immer schon so gemacht habe oder weil das eben über Jahrzehnte sich so entwickelt hat. Ja, dass ich einfach da drin, sag ich jetzt mal, gefangen bin und nur so ein bisschen von außen, ja, diese Ermutigung brauche, aber auch diese andere Perspektive, was ich noch alles imstande bin zu leisten, wenn ich mich so ein bisschen mal löse oder frei machen kann.
Absolut, genau. Eben auch da einen neuen Blick auf sich selbst zu kriegen und das Alte abzuschütteln. Ja, genau.
Und einen neuen Blick auf sich selbst zu bekommen. Ich finde, das ist ein schönes Stichwort, weil da hast du uns nämlich heute ein tolles Tool mitgebracht, was du zu Hause auch direkt wieder mitmachen kannst, was du jederzeit, ich glaube, in sehr vielen Lebenslagen auch direkt anwenden kannst, wo du ein bisschen für dich reflektieren kannst. Und ja, mal schauen, wie das so bei dir ausgeprägt ist oder vielleicht eben dann, um ein bisschen vorwegzunehmen, eine kleine Balance in dein Leben reinbekommst, ein bisschen mehr Balance in dein Inneres bekommst und eben so auch ganz anders nach außen wirkst, aber dir vielleicht auch mit vielen Sachen leichter tun wirst.
Ist das richtig? Das hast du sehr gut gesagt, lieber Timo, genau. Also das wird auch für deine Zuhörerinnen und Zuhörer hier wirklich ein ganz tolles Tool sein, mit dem man ganz toll spielen kann, auch im Sinne von damit zu üben, auch im Alltag zu üben und die Dinge auch in unterschiedlichen Facetten zu sehen. Und ich für mich wende das inzwischen gar nicht mehr häufig so bewusst an.
Ich wende das schon ganz unbewusst an. Es handelt sich hier um das Modell oder das Tool, das Werte- und Entwicklungsquadrat von Friedemann Schulz von Thun. Und bei dem Namen fällt vielleicht ganz vielen schon ein, oh ja, da habe ich mal was von vier Ohren gehört, die wir irgendwie alle so haben.
Genau, und dieser gute Schulz von Thun, der Kommunikationspsychologe, hat eben das eigentlich übernommen. Er hat es gar nicht neu entwickelt. Es gab es tatsächlich schon als Wertequadrat von einem gewissen Herrn Hellwig.
Da müssen wir jetzt aber gar nicht tiefer rein. Aber er hat es weiterentwickelt, damit es eben nicht nur ein Wertequadrat ist, sondern ein Entwicklungsquadrat. Also genau das, was wir wollen.
Genau, also das ist dann wirklich der Mehrwert, der da drin steckt. Und es sagt eigentlich jetzt, um mal so eine kleine Basis zu schaffen, es sagt, also wir alle haben ja Werte, wir haben alle Stärken oder wir haben alle Schwächen, aber es besagt, dass alles immer zwei Pole braucht. Also auch jede Stärke darf ich nicht übertreiben, weil wenn ich sie übertreibe, dann kann sie irgendwann einfach zur Schwäche werden.
Das ist vielleicht mal so ein kleiner Merksatz. Jede Schwäche ist eine übertriebene Stärke. Und genauso zeigt sich das.
Und das merkt man zum Beispiel daran, das können wir auch gleich mal dann durchspielen, wenn ich zum Beispiel sehr sparsam bin. Was ich sagen würde, das ist erst mal eher so eine Stärke. Da ist jemand, der ist sparsam, der kann gut mit seinem Geld beispielsweise umgehen.
Der hat vielleicht sein Haushaltsbuch, der hat seine Finanzen im Griff. Wenn er aber das jetzt übertreibt und also da nur noch ganz kontrolliert immer dabei ist und sehr an seinem Geld immer mehr und mehr festhält auch und die Sparsamkeit übertreibt, dann könnte es Geiz werden. Dann ist es vielleicht jemand, der sehr geizig ist für sich und auch für andere.
Und da sieht man ganz schön diese Übertreibung dieser Stärke. Und das Modell sagt eben, oder Aristoteles hat gesagt, das finde ich ganz toll, das habe ich gestern noch gelesen, Aristoteles sagt… Schon ein bisschen her. Aber die Tugend ist die rechte Mitte.
Die Tugend ist die rechte Mitte. Und die Mitte, das haben wir vorhin schon übergesprochen, ist wie so eine Waage. Oder wie so eine Wippe auf dem Spielplatz.
Genau, also wenn man sich so zwei Kinder vorstellt, oder wenn man als Erwachsener ein bisschen Kind geblieben ist und man sitzt eben auf einer Wippe drauf und dann geht es ja hoch und runter. Aber da ist es ja auch eben sehr schwierig und ich weiß, dass ich das als Kind auch immer so als kleine Challenge genommen habe, mit meinem Freund dann zusammen, dass man tatsächlich mal probiert, diese Wippe auszubalancieren und eben auf beiden Seiten sitzt und mal so auf einer Höhe sitzen zu bleiben. Und ich finde das eigentlich gerade sehr gut bei einer Waage, wenn man sich die Waage kennt und da immer etwas drauf legt, das dann auszubalancieren, da kann man das gleiche Gewicht dann irgendwo nehmen.
Aber genau darin liegt ja dann auch die Schwierigkeit, eben diese Übertreibung, nicht immer die eine Seite oben, die andere Seite unten zu lassen, sondern mal das Ganze ausbalanciert zu haben. Ja, das ausbalanciert zu haben, genau. Und es ist ja auch so, es ist ja auch, wenn du ganz oben bist auf so einer Wippe oder auch ganz unten, beides ist nur so einen kurzen Moment auch so wirklich schön.
Also meistens merkt man dann, ah nee, ich möchte gar nicht mehr oben bleiben, weil man so die Kinder anschaut, nee, ich will jetzt wieder runter. Oder nein, ich möchte wieder oben bleiben. Wenn du da oben bist und nicht mehr runterkommst.
Ja, das ist blöd, oder? Oder halt auch gar keine Chance hast, mal da hochzukommen. Das ist immer so das, was nicht so viel Spaß macht, sondern so dieses Hin und Her ist es einfach. Und das ist auch das Schöne an dem Modell, also es will nicht ausdrücken, dass es nur gute Seiten gibt oder nur böse Seiten, sondern dass eigentlich alles auch so einen guten Kern hat.
Also alles, alle Elemente haben auch immer einen guten Anteil. Das können wir gleich nochmal ganz genauer anschauen. Und vor allem, ich muss nicht nur nach dem einen streben oder nur nach dem anderen, sondern ich darf das ganz dynamisch machen.
Alles so, wie es jetzt gerade gut ist und alles zu seiner Zeit. Und da hast du die schöne Brücke einfach auch ins Leben. Zu sagen, ja, eine Anstrengung, mich mal richtig anzustrengen, sei es im Sport oder so, ist total super.
Aber auf der anderen Seite brauche ich halt auch wieder die Regeneration, die Pausen und das Ausruhen. Aber halt nicht nur das Ausruhen und irgendwie faul rumliegen. Aber ich muss halt eben auch nicht zur Übersportskanone werden und dann Tag vier Stunden trainieren.
Wie doof, ja? Ja, ich finde, das ist auch, da habe ich bei meinen Stressmanagementseminaren immer so ein schönes Beispiel, was ich finde, was jetzt auch noch sehr gut dazu passt, nämlich, dass man natürlich auch mal jammern darf und auch mal eben Dampf ablassen darf. Und das ist nämlich, wenn ich jetzt einen Luftballon vor mir habe und ich gebe immer nur Dampf rein, sage ich mal, also immer nur puste ich rein, schlucke das sozusagen. So, wenn sich das alles anstaut und immer mehr dazukommt, dann wird der Luftballon irgendwann platzen.
Aber andersrum, dann lasse ich wieder ein bisschen Dampf ab, dann lasse ich wieder raus, dann behält der so seine schöne Form. Aber wenn ich jetzt die ganze Zeit nur jammern, nur Dampf ablasse, dann wird der irgendwann schlapp und liegt dann da eben wie so ein schlaffer Luftballon rum. Also da haben wir eben auch genau das Gleiche.
Einmal Übertreibung in die eine Richtung, alles nur an sich ansammeln. Irgendwann platze ich und einmal die ganze Zeit immer jammer ich rum. Ach, das ist so schlecht, das ist so schlecht.
Und dann komme ich da auch nicht mehr raus. Ja, ja, genau. Und da ist das Modell so schön, weil die Menschen das auch, man kann es ja auch aufzeichnen.
Das wäre jetzt vielleicht so der Tipp, sich auch mal die ein oder andere Grafik und Visualisierung dazu auch anzuschauen. Dann werden wir ja auch noch was zur Verfügung stellen, weil man hat es dann oft so, wenn man zu schwarz auf weiß hat, wird es einem oft so klar. Und dann sieht man so, oh ja, stimmt, da ist ja noch was anderes.
Es ist ja noch eine andere Möglichkeit für mein Verhalten oder für das, wie ich gerade unterwegs bin im Leben. Ich muss ja gar nicht nur auf dieser einen Spur sein. Ich glaube, ich mache jetzt einfach mal ein Beispiel zu dem, wie man sowas aufbauen kann, oder? Ja, das eignet.
Vielleicht auch vervollständigt, genau. Und ich nehme ein Beispiel, das wird immer viel zitiert, ist aber klar, warum? Weil es jeder kennt und weil man es deswegen gut versteht. Und das hat mit diesem Thema Sparsamkeit zu tun, was wir eben gerade schon hatten.
Ich glaube, da sind wir uns alle einig. Also Sparsamkeit ist erstmal eine Stärke oder so ein bewusster Umgang mit dem Geld. Es ist so ein sehr schöner, ausbalancierter Umgang mit dem Geld oder mit den Dingen, mit den Ressourcen.
Das ist ja heute auch ein Riesenthema. Da können wir es ja auch nehmen. Wie gehe ich mit Ressourcen los? Und wenn man jetzt sagt, eine positive andere Tugend zu dieser Sparsamkeit, also was dem gleichgesetzt ist, eine positive andere Tugend dazu wäre Großzügigkeit.
Jetzt im Sinne von, ich gebe vielleicht Geld mit anderen oder teile mein Essen. Oder man darf immer in mein Haus und jeder bekommt was zu trinken und so weiter. Und ich bin einfach großzügig oder auch mit meiner Zeit.
Das heißt, jetzt hat man erstmal, und das werden wir dann oben auf so einer Linie, sieht man die dann. Wir haben zwei Pole, Sparsamkeit und die positive Spannung wird es auch genannt, die Großzügigkeit. Und jetzt kann man aber im nächsten Schritt mal überlegen, was ist denn, wenn ich zu viel der Sparsamkeit lebe? Was passiert dann? Also diese Übertreibung.
Und diese Übertreibung hatten wir vorhin schon mal, das ist dann der Geiz. Dann wird es geizig. Genau.
Dann wird es geizig. Und auf der anderen Seite, Timo, wenn ich die Großzügigkeit… Ich hätte jetzt so mal rausgesagt, großkotzig irgendwie. Dass man ja oder arrogant irgendwie so wirkt.
Genau. Könnte auch sein, genau. Aber wenn du jetzt sagst, du bleibst mal bei den Ressourcen, gar nicht vielleicht unbedingt beim Geld, sondern man ist eben großzügig im Sinne von, ich kaufe mir jetzt wirklich alles im Alupapier ein.
Also ich bin da immer am Staunen, wie in den USA teilweise so Verpackung genutzt wird. Es ist sehr großzügig, aber es ist halt eine Übertreibung, wenn jeder Verpackung einmal verwendet. Verschwendung.
Genau. Dann hast du halt da die Übertreibung, das ist dann die Verschwendung. Und das sind diese vier Pole, die es da gibt.
Also wir haben eben diesen einen und diese eine Stärke und die positive Schwestertugend oder diese Spannung und dann jeweils die Übertreibung dazu. Und wenn man sich das jetzt anschaut, dann steht Sparsamkeit und Großzügigkeit sich gegenüber. Unter der Sparsamkeit steht der Geiz.
Aber die Diagonale von dem Geiz, wenn du da eine Diagonale ziehst, dann kommt da wieder Großzügigkeit raus. Und das sieht man halt eben immer so schön, wie in allem auch alles irgendwo drinsteckt. Und jetzt kommen wir zu diesem Thema Entwicklung, wie ich mich vielleicht auch in die ein oder andere Ebene hinein entwickeln kann.
Und wohin ich mich da entwickeln kann. Oder das ist halt eben eine Erkenntnis auch zu sein, es ist nicht nur gut, nur großzügig zu sein. Oder das zu übertreiben.
Es kann abrutschen, man wirkt arrogant, wie du es auch gerade schon gesagt hast. Vielleicht. Wie merke ich das denn? Wenn ich das jetzt höre und sage, oh ja, ich merke schon, irgendwie tendiere ich in einem Verhalten zu etwas.
Aber jetzt ist ja nicht unbedingt jeder immer so selbstreflektiert. Sondern braucht es da immer jemanden von außen, der da einen Spiegel vorhält? Oder finde ich das an bestimmten Verhaltensweisen raus, ob ich da übertrieben in eine Richtung tendiere? Naja, ich würde sagen beides. Also ich würde sagen immer beides.
Es gibt natürlich Menschen, wenn ich selbstreflektiert bin, wenn ich merke, oh, irgendwie komme ich mit meinem Geld so gar nicht klar. Woran könnte das denn liegen? Ach ja, ich war ja wieder viermal unter der Woche essen und habe dann immer noch Freunde eingeladen. Hier eingeladen, dort eingeladen und am Ende reicht es bei mir nicht mehr.
Dann könnte ich ja schon mal darüber nachdenken, woran könnte es liegen? Und dann fällt mir das wahrscheinlich ein. Oder es kommt halt natürlich von außen. Gerade wenn du in Partnerschaften bist mit dem Thema Ordnung, kann man das sehr schön machen.
Zum Beispiel dieses Werte- und Entwicklungsquadrat. Weil da hast du dein Korrektiv in der Nähe. Und hast meistens zwei unterschiedliche Tendenzen und Ausprägungen.
Wo man der eine sagen wird, mein Gott, du bist ganz schön penibel. Da merkst du schon die Übertreibung. Aus dem Blickwinkel dieser Person, die wahrscheinlich nicht so penibel ist, sondern die eher sehr classifair ist.
Und naja, muss man jetzt nicht wegräumen, lassen wir es halt liegen, machen wir es morgen. Der dann aus der anderen Perspektive wahrscheinlich eher schlampig wäre. Dabei ist der eine eigentlich ordentlich und der andere hat so eine gewisse Entspanntheit mit der Ordnung.
Und da korrigierst du dich halt selbst. Aber meistens halt auch nicht so reflektiert und dann kommt es zum Streit. Was mir da nämlich gerade kommt, ist, dass man vielleicht sogar von seinem oder seiner Gegenüber so ein bisschen auch die extreme Variante oder die andere Person eine extreme Variante davon sieht.
Das heißt, wenn ich ordentlich bin und habe eine ganz unordentliche Person in meinem Haushalt, ist nicht so, also nicht, falls meine Frau das hier hört. Sie saugt da schon auch hier für Ordnung. Aber das ist natürlich so dieses Werte- und Entwicklungsquadrat, ja aus der anderen Perspektive wahrscheinlich oft auch nochmal extremer aussieht.
Also dass man das schon einordnen muss irgendwo. Ja, und da jetzt bei diesem Beispiel zu bleiben, man sieht ja selbst meist nur die positiven Anteile an seinem eigenen Verhalten. Also wenn ich mich jetzt für ordentlich halte, dann ist das mein Bild und die ist für mich genauso richtig.
Und dann habe ich vielleicht meine Rituale, um immer diese Grundordnung zu halten und ich sehe halt nur meine Anteile. Wenn ich mich jetzt aber mal mit dem Partner, da würde ich echt sagen, dann setzt man sich mal zu zweit hin und zeichnet sich das mal auf. Also der eine ist ordentlich, der hat noch nie drüber nachgedacht.
Wenn er das übertreibt, also wenn diese Stärke, Ordnung halten zu können, übertrieben wird, dass es dann halt eben in das Pedantische rutscht, hat man wahrscheinlich noch gar nie überlebt. Aber für den anderen ist es so. Und jetzt kann ich weitergehen und sagen von diesem pedantischen Ordnung halten, was wäre denn da das andere Extrem dazu? Wahrscheinlich so Messi, das ist doch alles Wurscht.
Ja, der Chaos-Messi. Genau, totales Chaos bricht aus. Aber das ist quasi dann auch wieder diese Übertreibung von einer gewissen Entspanntheit, sage ich jetzt mal.
Und diese Aspekte, die sieht man oft gar nicht. Und das hilft Menschen dann schon. Oder du kannst es ja im Team verwenden oder in Teamsportarten oder eben bei der Teamarbeit im Beruf, dass man sagt, schaut mal, wir haben hier verschiedene Stärken, aber nur die helfen uns auch nicht weiter.
Sondern manchmal brauchen wir das und manchmal brauchen wir das. Ja, ich glaube auch, um da weiterzukommen, gerade eben im Team. Wenn alle so auf einer Ebene sich nur befinden, dann findet auch gar kein gesunder Wettkampf mehr statt.
Oder kein gesunder Konkurrenzkampf mehr statt. Und dann habe ich auch gar nicht die Möglichkeit, mich da in irgendeine Richtung weiterzuentwickeln oder nach vorne zu kommen. Weil so eine Harmonie besteht und alles ist toll und alles ist super.
Und man bekommt gar nicht drumherum mit, was man eben noch Anders machen kann. Genau, genau. Und da einfach auch mal zu schauen, was wären die anderen Anteile, die da noch sind, um mehr diese Balance zu kriegen? Ah, das könnte auch sein, dass ich mich auch mal kritisch äußere zu etwas und vielleicht auch mal sage, hey, die Harmonie ist mir jetzt gerade mal, die ist mir trotzdem ja immer noch wichtig.
Die darf es mir auch wichtig sein. Deswegen muss ich mich nicht streiten. Aber im Sinne der Sache tut es auch mal gut, so ein bisschen kritisch die Stacheln auszufahren, vielleicht um mal so ein bisschen zu probieren und auf andere Ideen zu kommen.
Aber das wäre doch auch ein schönes Beispiel. Was haben wir denn da an vier Polen eigentlich? So, da sagst du, würde ich jetzt mal auf den einen, auf diesen positiven Aspekt, so die Harmoniebedürftigkeit setzen. Und als übertriebenes würde ich jetzt mal so Ja-Sager.
Genau, ja, genau. Dann haben wir so die Ja-Sage, wo gar keine Reibung mehr ist, wo alle nur noch Ja sagen. Es ist dann aber auch schon fast so ein bisschen, ist ja eigentlich alles egal, oder? Ja, ja, so in die Richtung.
Genau, ja, aber machen so. Ja, oder Gleichgültigkeit. So dieses Ja-Sagen, Gleichgültigkeit.
Genau, ja. Und auf der anderen Seite hätten wir eben Harmonie, so das Gegenteil, aber das, das, das Positive ist ja schon kritisch oder wie wollen wir das nennen? Eine konstruktive, kritische Haltung, Hinterfragen. So also kritisch, konstruktiv, genau.
Kritisch, konstruktiv, hinterfragend, ja. Und wenn ich das jetzt aber total übertreibe, gut, konstruktiv würde dann vielleicht gar nicht mehr so passen. Aber wenn jetzt das kritische, hinterfragende, eben nicht immer auf die Harmonie gehend und so weiter, wenn ich das jetzt übertreibe, dann wird es eben sehr, dann wird es sehr ruppig.
Dann wird es auch noch das richtige Rebellisch hätte ich jetzt schon gesagt. Aber es ist ja so ein Skeptiker, aber eigentlich so ein permanenter Skeptiker. Also das ist ja, weil mir fehlt jetzt da so das Wort.
Aber wo ich einfach gegen alles und jeden bin, aber selber eben auch gar keine Lösung parat habe, sondern ich bin einfach aus Prinzip dagegen. Genau. Ich sage mal immer Nein.
Der Neinsager passt auch schön. Du hast auf der einen Seite, da hatten wir jetzt den Ja-Sager und da habe ich meinen Nein-Sager. Und das ist schon auch jemand, der das macht dann unheimlich schlechte Stimmung auch.
Also das ist dann, das ist sehr destruktiv, sehr da entsteht auch nichts mehr. Das hat mir Tod geschlagen. Es wird alles so tot gehauen, irgendwie.
Da ist kein Leben mehr und niemand will wahrscheinlich mit so einer Person auch irgendwie dann arbeiten. Sagst du schon, oh Gott, da kommen wir heute wieder nicht mehr weiter. Ja, ich finde, das ist eigentlich so ein Beispiel, wo das, was ich glaube, was jeder für sich selbst halt schon mal reflektieren kann, wo man selber schon mal schauen kann, ist mir Harmonie eigentlich wichtig? Okay, in welchem Maße mache ich das? Sage ich jetzt zu allem Ja und Amen, damit bloß kein Streit entsteht, damit ich bloß irgendwo anecke oder äußere ich auch schon mal Kritik oder stehe ich auch zu mir und dann ist die Harmonie im ersten Moment jetzt mal nicht unbedingt so wichtig.
Also dann darf es auch mal krachen, damit daher wieder Harmonie entsteht. Ja, oder bin ich tatsächlich schon in diesem Ne, gleichgültigen oder Ja sagen, Hauptsache den anderen ist es recht und was mit mir ist, ist egal. Oder bin ich eben genau das Gegenteil? Gehe ich jetzt in meine Arbeit oder bin ich im Freundeskreis in meinem Umfeld immer der oder diejenige, die sagt, Nee, ach komm, das ist schlecht, das ist schlecht, nee, das macht man nicht.
Und bietet aber eben auch nichts an, dass die Situation sich verbessert. Ich glaube, da kann sich jeder schon mal selber so ein bisschen hinterfragen, zu welcher Seite er oder sie tendiert. Und genau, was jetzt eben so dieser Gegenpol dazu ist.
Ja, genau. Oder die gesunde Balance dazu. Ja, denn das haben wir noch gar nicht so angesprochen.
Aber diese unteren Ebenen, die wir da gerade entwickelt haben, diesen Ja-Sager und diesen Miesmacher-Nein-Sager, das wird eben in dem Modell auch bezeichnet als Flucht. Jetzt könnte man nämlich, wenn du das sehr, ja, sehr unbedacht angehst oder angenommen, jetzt hört sich das hier jemand an, der sagt, Ah ja, okay, dann brauche ich also das andere, weil das ist auch wichtig. Und jetzt sage ich auch, morgen sage ich nur noch Nein zu allem.
Das ist nach vorne alles mies, weil ich bin eigentlich so der Harmonie-Typ und da bin ich eh noch nie so gut weitergekommen. Jetzt sage ich morgen zu allem Nein. Na, dann haben wir natürlich auch nichts davon.
Genauso wie ein Nein-Sager, der plötzlich zu allem Ja sagt. Das bringt es ja auch nicht, sondern wir wollen ja beide Anteile. Wir wollen aber nicht uns von der einen Welt in die andere flüchten.
Und jetzt ist halt eben das Spannende da, wirklich zu sagen, wo geht die Entwicklungsrichtung hin? In welche Richtung möchte ich mir gehen? Und wie könnten diese Entwicklungsschritte denn jetzt zum Beispiel aussehen? Also, dass wenn ich jetzt jemand bin, der gerne mal zu allem immer Ja sagt, weil er vielleicht auch selber seine eigenen Meinungen auch noch gar nicht so wirklich kennt oder seine eigenen Werte noch gar nicht wirklich kennt, dass ich dann, vielleicht kann ich in der Besprechung, in dem Meeting für mich mal überlegen, das, was ich jetzt hier höre, ich weiß, normalerweise tendiere ich dazu, sehr schnell Ja zu sagen, kann ich mir vielleicht eine Bedenkzeit ausbitten und sagen, ich würde gerne über den Vorschlag noch mal nachdenken. Ich könnte mir vorstellen, da sind noch ein paar andere Punkte, die wir noch nicht sehen. Also oder höre ich mal wirklich in mich rein und sage, da meldet sich schon eine Stimme.
Ich darf mich jetzt auch mal trauen, das einfach auch mal zu sagen, dass ich das vielleicht anders sehe. Deswegen wird niemand, also normalerweise überzieht man nicht gleich komplett, weil es gar nicht zur Persönlichkeitsstruktur passt. Ja, genau.
Eigentlich gibt es das nicht. Ich glaube, wo du es eher mal siehst, ist vielleicht jetzt Sport, Jahresbeginn oder Anfang von Diäten oder irgendwie sowas, Ernährung, wo man am Anfang so voll in die andere Welt flüchtet, dann nach drei Wochen wieder abzubrechen, weil man einfach nicht mehr kann. Da merkt man auch das nicht.
Du hast es jetzt genau schon so gesagt, man flüchtet in die andere Welt und wo du meintest, es geht eben darum, so da in die eine Richtung zu gehen, aber eben nicht in das Extrem rein zu flüchten. Und ich glaube, das ist halt schon ein Punkt, was du jetzt auch meintest, mal auf sein Bauchgefühl zu hören. Ja, tendiere ich vielleicht gerade dahin, mal als Ja-Sager Kritik zu äußern? Und was hält mich denn jetzt davon ab? Und wie wäre es denn? Ja, wie würde es sich denn jetzt anfühlen, mal auch mal das zu sagen oder vielleicht auch mal in kleinen Situationen tatsächlich mal seine Meinung dann dazu äußern und mal hinterher zu schauen, wie hat sich das denn jetzt angefühlt? Was ist denn überhaupt passiert? Und war das jetzt schlimm oder war das sogar toll, dass ich mal gesagt habe, was ich denke? Und auch auf der anderen Seite, wenn ich immer so Nein sage, alles mies mache, wenn ich vielleicht mal sage, hey, da mache ich mal mit, das probiere ich jetzt mal aus.
Wie fühlt sich das denn an? Wo auf einmal kriege ich Zustimmung oder auf einmal freuen sich andere mit mir oder haben auch Lust, was mit mir zu machen oder ich werde ganz anders aufgenommen, ganz anders wahrgenommen. Fühlt sich eigentlich ganz toll an. Ja, genau.
Und dann lernst du andere Facetten an dir kennen und andere auch. Du kriegst auch plötzlich neues Feedback. Und das ist eben diese schöne Persönlichkeitsentwicklung, zu sagen, jetzt geht es auch noch mal.
Ich kann auch anders. Ich kann tatsächlich auch anders sein und anders agieren und kann da noch viel mehr Stärken natürlich auch einsetzen, weil ich ja wirklich auch beides kann. Und das eine liegt mir vielleicht eher oder ich habe es übernommen.
Woher auch immer ich das übernommen habe, auch unreflektiert vielleicht auch und habe gar nicht gemerkt, dass ich da in die Übertreibung abgerutscht bin und kriege das öfters gefeedbackt. Und ja, für mich fühlt es sich aber halt normal an, immer in dieser einen Schiene zu sein. Das ist ja total, total normal.
Und deswegen, das finde ich halt eben das Schöne. Du kannst nicht sagen, ja, da ist jetzt jemand auf einer schlechten Seite, sondern der ist halt nur gerade irgendwie woanders. Also jetzt wieder die Wippe.
Es ist nicht schlecht, dass du oben sitzt oder unten. Du sitzt halt gerade wo. Man muss halt nur, das ist eben das Zusammenspiel, was es dann ausmacht.
Und was jetzt auch wieder angeklungen ist, das Wichtige, es ist schön, dass es so ein Modell gibt und dass man sich das zu Hause auch mal aufmalt. Wir stellen es ja dann eben auch noch zur Verfügung mit unseren Beispielen. Und aber dass man dann auch das tatsächlich mal macht.
Also nicht eben wieder nur da sitzen und jetzt weiß ich, okay, ich übertreibe in die Richtung oder ich bin eher auf der Seite. Ich bin jetzt bei der Wippe immer oben. Ich würde auch gerne auch mal Luft unten schnuppern oder würde auch mal gerne wissen, wie es in der Mitte so aussieht.
Und dann bleibe ich dabei, sondern dann in den Situationen tatsächlich auch in die Umsetzung zu gehen und es mal auszuprobieren. Genau, genau, das würde ich mal ausprobieren. Ich würde immer sagen, jeder weiß eigentlich wahrscheinlich von sich oder hat mal was gehört, wo es solche Ansätze gibt.
Die dürfen einem auch wichtig genug sein, dass ich da wirklich neugierig genug drauf bin, das auch mal auszuprobieren, ja anzuprobieren, auch das Gefühl mal anzuprobieren. Man schlüpft mal in so einen neuen Anzug und dann wirklich hier eine kleine Bestandsaufnahme zu machen, zu schauen, in welchen Situationen wurde mir das schon gesagt oder in welchen Situationen nehme ich mich denn so wahr, dass ich die wirklich bewusst habe, weil wenn es dann in die Situation kommt, dann darf ich die natürlich auch sehr schnell erkennen und sagen, okay, da ist sie, meine Übungssequenz hier ist sie, ich habe sie gesehen. Jetzt habe ich die Möglichkeit zu einer anderen Reaktion.
Und wenn ich es eben gleich nicht anders umsetzen kann, vielleicht kann ich mir da noch eine Brücke bauen. Also was könnte die Brücke sein, um in eine andere Reaktion zu kommen? Also ich brauche noch mal ein bisschen Zeit, gebe mir mal ein paar Minuten oder ich atme noch mal durch oder ich rieche jetzt mal am Pfefferminzöl, anstatt in die Schokolade zu beißen oder was auch immer. Essen kaum Gemüse.
Nee, genau, also ich glaube, da wissen alle, was damit gemeint ist und da auch wirklich geduldig sein mit sich und auch zu sagen, okay, was habe ich jetzt schon, was mir jetzt da schon gut gelungen und das Positive da auch wieder zu schauen und eben zu schauen, was hat sich jetzt gut angefühlt oder werde ich es so beibehalten oder was möchte ich vielleicht noch nachjustieren? Ja, das finde ich mit der Brücke bauen finde ich sehr schön, weil ich glaube, das oder da wird man sich am Anfang eben schwer tun. Und deshalb meinte ich eben auch mit so kleinen Situationen, mit kleinen Entscheidungen einfach auch mal anfangen, die vielleicht so auch eben in der Komfortzone sitzen, die im bekannten Umfeld sind, wo man wirklich so mal ja vermeintlich leicht das ändern kann. Es ist natürlich dann doch nicht so leicht.
Und wie du sagst, und wenn es dann einfach diese Brücke noch mal ist, um sich ein bisschen mehr Puffer, ein bisschen mehr Zeit zu verschaffen, um nochmal drüber nachzudenken, denn es muss nicht von jetzt auf gleich dann passieren. Wird es auch gar nicht. Aber da ja so in die Reflexion zu gehen und wo möchte ich gerne hin? Wo stehe ich gerade? In welcher Übertreibung bin ich gerade? Bin ich auf der Wippe oben oder unten? Und wo möchte ich denn hin? Und was ist dafür nötig? Was ist so dieser Gegenpol? Ja, genau.
Ja, und dann hat man da wirklich ein sehr schönes Tool. Und eben gerade doch dieses Visualisierte. Und das ist mir noch wichtig, das noch zu sagen, wenn man das aufbaut, das Entwicklungsquadrat.
Man hat da ganz oft das Gefühl, man muss das richtige Wort für etwas finden, die richtige Bezeichnung jetzt finden. Und da bitte, bitte echt Entspannung. Also das muss überhaupt nicht so sein.
Und es gibt dann auch niemanden, der kommt und sagt, es muss aber so heißen. Sondern da ist wirklich die eigene Empfindung und die eigene Wortwahl, die eigene Beschreibung dafür, die ist richtig. Wir haben das Gefühl dafür, das ist schon in uns.
Ich hoffe, das Wort zeigt sich noch nicht. Irgendwann kommt es dann. Dann beschreibt man das einfach so ein bisschen, so wie wir haben das ja auch gerade so entwickelt.
Und das muss man nicht so dogmatisch denken. Ja, also auch wenn wir da jetzt dieses Beispiel, das Visuelle noch bei dir hier mit reinpacken, dass man sich anschauen kann, ja klar, da stehen Wörter, aber das geht oft gar nicht so zu beschreiben. Und das ist ja auch nicht wichtig.
Das kommt nicht an. Wir sind nicht im Deutschkurs. Aber würdest du auch noch so ein bisschen dann, wenn ich jetzt das rausgefunden habe, wie ich bin und was dafür nötig ist.
Wenn ich jetzt zum Beispiel hier so an eine Familiensituation denke und ich komme dann so gestresst von der Arbeit und mein Sohn möchte mit mir spielen. Und dann bin ich aber eher etwas angespannt. Aber ich würde gerne viel ruhiger reagieren.
Dann haben wir natürlich auch so Pole, wo man vielleicht so das Negative ist, dann nicht, dass ich es bin, Gott sei Dank, aber dass es dann so polarisch wird oder richtig aufbrausend wird. Das wäre so die Extreme. Dann würde ich aber gerne eben sehr ruhig und entspannt sein, gelassen sein.
Da wäre aber so, dass dieser Pole, ich weiß nicht, ob man es lethargisch nennen kann, oder so schläfrig. Und was sagen wir jetzt, das Positive vom Cholerischen ist emotional vielleicht. Also positiv emotional, würde ich jetzt mal sagen.
Ja, ich hatte da jetzt schon jemanden, der so ein bisschen, warum bist du ja angespannt, der ist vielleicht auch engagiert. Engagiert, ja. Und war den ganzen Tag, da kommt ja das Thema Rolle auch noch mit dazu.
Also gerade diese Übergänge von der Rolle aus dem Beruf ins Privatleben rein. Das darf schon auch bewusst gelebt werden. Und gerade mit Kindern müssen wir das sehr bewusst leben, weil du bist mit einem Fingerschnipsen, bist du wieder Mutter oder Vater, oder gerade bist du einfach Eltern, dann bist du wieder Gefährte, dann bist du wieder Liebespaar und so weiter.
Und gerade auch mit Kindern, die verstehen das ja nicht. Und uns ist es oft nicht so klar. Und wenn jetzt jemand im Beruf ist und, wie hast du gesagt, der positiv entspannt ist.
Ja, engagiert ist ja schon ein Stück zu stark. Ich würde, ja, aber es ist, genau. Also da kam mir so die Frage auf, die ich auch stellen würde.
Was ist denn überhaupt nötig? Was brauche ich denn dazu, um dorthin zu kommen? Ist das auch vorhanden? Weil letztendlich ist es ja, ich kann ja jetzt nicht sagen, so jetzt bin ich mal, komme ich gelassen nach Hause. Natürlich ist das so der erste Schritt, auch dahin zu kommen. Das ist ja auch schon mal super, dass ich dann das für mich benannt habe, wie ich denn sein möchte.
Und wenn ich das mit so einer Emotion auch dann verbinde, wie ich denn gerne mich sehen würde in der Situation. Aber was brauche ich denn für Ressourcen? Oder was brauche ich für ein Umfeld? Was brauche ich für Gegebenheiten, dass ich da überhaupt hinkomme? Ich meine, das ist ja auch, glaube ich, schon in diesem Wertequadrat ein wichtiger Aspekt, dass ich mir darüber Gedanken mache. Ja, ja, ja, genau.
Und das ist ja wieder bei jedem anders. Also da kommt es wirklich darauf an, was war vorher den ganzen Tag? Erstmal ist mir das bewusst, dass ich jetzt auch hier in eine andere Lebenswelt wieder eintrete, also dass ich jetzt meine Rolle als Arbeitnehmer oder Chef oder Geschäftsführer, Unternehmer, was auch immer, ablege. Und ich darf vor allem da meine Bedürfnisse auch mal kennen und für mich erfragen.
Und das, glaube ich, tut man ganz selten, weil wir so getrieben sind, sondern man stolpert wirklich rein in die Wohnung und dann sind da die Kinder und ich habe mir noch nicht mal die Hände waschen können. Oder was sind meine Bedürfnisse für diese ersten zwei oder drei Minuten? Und vielleicht ist das, also ich habe das teilweise so gemacht, dass ich mich mal noch eine halbe Stunde vor die Haustür gestellt habe und mir echt klargemacht habe, jetzt atme ich noch mal. Die Hände waschen.
Genau, und jetzt atme ich, oder ich atme, während ich mir die Hände wasche. Und da kann ich mir dann vorstellen, jetzt geht mein Tag, ist jetzt mal weg. Weil für die nächsten vier Stunden, bis die Kinder schlafen gehen oder so, bin ich jetzt einfach in dieser Rolle.
Und das lernen Kinder natürlich. Und das dürfen die auch lernen, dass auch ich solche Bedürfnisse habe von ich möchte jetzt kurz atmen, ich möchte jetzt Hände waschen, hol mir dann einen Tee, zieh mir bequeme Socken an und dann gehen wir auf die Couch und lesen Bücher und kuscheln oder spielen. Ja, aber dann bin ich halt auch da.
Und dann bin ich da. Genau, und dann bin ich da. Und das ist halt die Frage, wo jeder sagen muss, okay, wann bin ich denn entspannt und auch gelassen und auch in der Stimmung auch zu spielen oder zu lesen? Was brauche ich dafür? Und wie gestalte ich diese Übergänge? Und das lernen dann auch die Kinder.
Die kennen ja Rituale, kennen ja Kinder alle. Also macht Rituale, wie vom Einschlafen. Macht man sie auch? Macht man die da auch? Die dauern halt jetzt nicht 20 Minuten, sondern halt drei.
Aber und das hilft. Aber das mache ich im Sport ja eben auch. Rituale habe ich im Sport, bei Hochleistungssportlern ist es eben auch wichtig.
Und genauso wird das dann ein Ritual für einen selber, wenn man in diese andere Emotion kommen möchte, wird es eben auch, dann hilft das Ritual dabei. Also und jetzt für euch zu Hause ist eben das Schöne, wenn ihr jetzt sagt Ja, gut, jetzt habe ich das Wertequadrat gelernt und das Entwicklungsquadrat. Und das kann ich für mich zu Hause auch mir mal aufzeichnen.
Oder da möchte ich mal in diese andere Emotion rein oder dahin kommen. Jetzt fehlt es mir aber eben an diesen Ressourcen. Jetzt weiß ich, kann ich das ja gar nicht machen.
Falsch, denn letztendlich seid ihr diejenigen, die genau nur das wissen, was braucht es denn dazu, um dahin zu kommen für dich? Und da wird weder die Susanne noch werde ich dir sagen können, was ihr dazu benötigt. Also da gibt es keinen Plan von uns, sondern das ist in euch drin. Da müsst ihr halt nur mal ein bisschen nachdenken.
Und natürlich kann man das im 1 zu 1 Coaching auch nochmal deutlich intensiver rausarbeiten gemeinsam. Also da haben eben Susanne und ich haben da natürlich so die richtigen Fragen auch für euch parat, wie ihr dahin kommt. Aber letztendlich liegt die Lösung dafür eben bei euch.
Und wir haben jetzt nicht den Masterplan dafür, weil es für dich ganz anders sein kann als für mich und ganz anders sein kann als für die Susanne und eben auch als für deinen Partner, deine Partnerin oder deine Freunde. Also du kannst trotzdem in die Umsetzung gehen. Ja, liebe Susanne, ich ja.
Das hast du schön gesagt. Genau, bei Masterplan, jemand anderem und Überstülpen war noch nie eine gute Idee. Genau, super.
Gibt es noch etwas zu dem Wert, Entwicklungsquadrat zu sagen? Haben wir was vergessen? Nein, vergessen haben wir nichts. Also ich würde es wirklich empfehlen, sich mal hinzusetzen, sich da vielleicht auch nochmal gedanklich ein bisschen reinzuknien, das wirklich auch mal mit jemand anderem zu machen, mal durchzuspielen, anzuwenden. Und es gibt wirklich viel Information darüber, viel Literatur, wobei es das gar nicht mehr braucht.
Also man findet immer das, was wir jetzt auch besprochen haben. Das reicht auch. Man muss jetzt keine Doktorarbeit drüber schreiben, um es anenden zu können, sondern jetzt geht es ums Tun und ums Machen.
Genau, halt es einfach und dann direkt in die Praxis gehen. Einfach mal ausprobieren. Da bin ich eh ein Freund davon.
Einfach mal auch dann machen. Und wie gesagt, du findest das Wertequadrat mit unseren Beispielen dann auch auf meiner Internetseite, auf Social Media. Ich werde da in die Show Notes einen Link dazusetzen, dass du direkt zu diesem Bild hinkommst.
Und genau, dann sag ich vielen, vielen Dank, Susanne. Das war ja toll. Ich glaube, das ist ein sehr schönes Tool, was man in verschiedenen Lebensbereichen einfach für sich mal anwenden kann, wenn man Lust dazu hat.
Und ja, wenn man jetzt mit dir zusammenarbeiten möchte, sag ich als Unternehmerin oder als Privatperson, sagst du ja mit dem Mann, mit dem Timo, da will ich nicht zusammenarbeiten. Ich möchte lieber zu einer Frau. Dann kann ich die Susanne natürlich auch sehr empfehlen.
Und aber wie erreiche ich dich denn? Ja, ich bin selbstverständlich auf den gängigen Plattformen ganz gut zu finden, sei es LinkedIn oder auch Instagram, findet man nicht auch. Oder unter meiner Firmenwebseite www.artaro-münchen.de Auch da sind wir zu finden. Und das würde dann schon klappen, wenn man das möchte.
Ansonsten bin ich auch erreichbar bzw. setze auch hier die Kontaktdaten noch mal in die Show Notes dann rein. Ja, vielen, vielen Dank Susanne für das Gespräch heute.
Ich habe mich sehr gefreut, fand es sehr spannend und sehr unterhaltsam mit dir. Und ich denke mal, dass wir wahrscheinlich noch mal das ein oder andere Thema finden, das ein oder andere Tool für dich zu Hause, das wir dann gemeinsam auch noch mal ausarbeiten und dir vorstellen, sodass auch du noch mehr hier aus diesem Podcast ziehen kannst. Sehr schön.
Ich sage auch noch vielen Dank und wünsche dir und den ganzen Hörerinnen und Hörern jetzt alles, alles Gute damit. Viel Spaß beim Umsetzen. Ja, und gerne mehr, wenn es sich irgendwann ergibt.
Ja, natürlich. Ja, das war wieder eine Folge Kehrwasser. Ich hoffe, sie hat dir gefallen.
Ich freue mich natürlich immer über Feedback unter info at Timo Kall.de und noch mehr freue ich mich, wenn du diesen Podcast abonnierst und ihn deinen Freundinnen und Freundinnen empfiehlst. Und dann würde ich vorschlagen, sehen und hören wir uns nächste Woche Mittwoch wieder im Kehrwasser. Dein Timo.
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